Mit dem Einstieg in das Berufsleben beginnt für Sie ein neuer Lebensabschnitt, an den auch Ihr Versicherungsschutz angepasst werden sollte. Wir haben die wichtigsten Policen für Sie zusammengestellt.
Die folgenden Pflichtversicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben:
1. Die Krankenversicherung
Seit 2009 besteht in Deutschland eine allgemeine Krankenversicherungspflicht.
Waren sie während des Studiums in einer studentischen gesetzlichen Versicherung und nehmen Sie anschließend eine angestellte Tätigkeit auf, bleiben Sie in der gesetzlichen Krankenversicherung als pflichtversicherter Arbeitnehmer.
Wenn Sie als Freiberufler oder Selbstständiger arbeiten, können Sie wählen, ob Sie sich freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichern wollen oder ob Sie in eine private Krankenversicherung wechseln möchten.
2. Kfz-Haftpflichtversicherung
Jedes KFZ in Deutschland muss haftpflichtversichert sein. Ansonsten darf es nicht auf die Straße. Die KFZ-Haftpflichtversicherung leistet bei Ansprüchen Dritter, die durch einen Unfall geschädigt wurden. Entschädigt werden beispielsweise Personenschäden, aber auch Reparaturkosten für das geschädigte Fahrzeug, Mietwagenkosten etc.
Diese Versicherungen muss jeder haben:
Wir halten diese Versicherungen für ein absolutes Muss, da ihr Fehlen unweigerlich Ihre Existenz bedroht und in eine finanzielle Katastrophe führt. Hartz IV wäre die Folge.
1. Privathaftpflichtversicherung
Sie ist ein Muss und eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt. Nach dem Gesetz ist jeder, der einen Dritten schädigt, zu Schadensersatz verpflichtet. Dabei haftet man immer mit seinem gesamten Vermögen, auch mit dem Einkommen, unter Umständen ein Leben lang. Eine kleine Unachtsamkeit kann also schnell ins finanzielle Verderben führen. Die Privathaftpflicht übernimmt bei Schäden bis zur vereinbarten Versicherungssumme, wehrt aber auch unberechtigte Ansprüche ab. Spätestens beim Start in den Beruf müssen Sie einen eigenen Vertrag abschließen. Über Ihre Eltern sind Sie von nun an nicht mehr versichert.
2. Berufsunfähigkeitsversicherung
Wer aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls berufsunfähig wird, seinen Beruf nicht mehr ausüben kann, erhält vom Gesetzgeber keine Rente, sie gibt es nur noch bei Erwerbsunfähigkeit. Die Ansprüche hierfür sind- wenn überhaupt schon vorhanden-sehr gering. Einen gesetzlichen Anspruch auf die Erwerbsminderungsrente haben Sie erst dann, wenn Sie mindestens 5 Jahre gesetzlich versichert gewesen sind (sogenannte allgemeine Wartezeit) und in den letzten 5 Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung mindestens 36 Monate lang Pflichtbeiträge entrichtet worden sind.
Und auch dann ist die Erwerbsminderungsrente bei weitem nicht ausreichend, um Ihren Lebensstandard zu sichern.
Dabei können die Gründe für den Eintritt einer Berufsunfähigkeit sehr vielfältig sein. Ein simpler Sturz kann bereits dazu führen, dauerhaft eingeschränkt zu sein. Auch psychische Erkrankungen- Depressionen oder Burn out als Beispiel-oder Krebs führen oftmals zu einer Berufsunfähigkeit.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist daher unverzichtbar. Allein bei einem angenommenen Verdienst von nur 25.000 € p.a. fehlen Ihnen nach 40 Jahren 1 Mio €. Im Verhältnis dazu fällt z.B. ein Vollkaskoschaden bei Ihrem Auto kaum ins Gewicht.
Wenn Sie als Auszubildender oder Student noch keinen Vertrag abgeschlossen haben, sollten Sie das jetzt nachholen. Je früher man beginnt und je besser Ihr Gesundheitszustand ist, desto niedriger fallen die Prämien aus.
3. Altersvorsorge
Das gesetzliche Rentenniveau sinkt stetig. Die gesetzliche Rente wird im Alter nur noch einen Teil der Altersversorgung abdecken. Eigenvorsorge ist damit unerlässlich geworden.
Nutzen Sie dafür die steuerlichen Möglichkeiten, die der Staat Ihnen bietet.
Wer frühestmöglich mit dem Sparen beginnt und die Fördermöglichkeiten sinnvoll nutzt, kann im Laufe der Jahre ein beachtliches Vermögen für sein Alter aufbauen.
Mehr zum Thema s. unser Blog-Beitrag „Warum es so sinnvoll ist, früh mit dem Sparen zu beginnen“.
Die folgenden Versicherungen halten wir für empfehlenswert:
Wobei sie abhängig von der individuellen Situation und persönlichen Risikotragfähigkeit zu bewerten sind.
s. hierzu unsere Grafik „Welche Risiken muss ich absichern“
1. Unfallversicherung
Zwei Drittel aller Unfälle passieren in der Freizeit. Genau dann leistet die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Mit einer privaten Unfallversicherung decken Sie diese Lücke und sichern sich für den Fall einer dauerhaften Invalidität ab. Unseres Erachtens nach eine Soll-Versicherung, wenn Sie aber eine BU-Versicherung haben, ist die Unfallversicherung als Ergänzung für schwere Unfälle sinnvoll, die beispielsweise eine Behinderung nach sich ziehen und teure Umbaumaßnahmen o.ä. erforderlich machen.
2. Hausratversicherung
Oftmals erfolgt mit dem Start ins Berufsleben auch der Umzug in die erste eigene Wohnung.
Mit der Hausratversicherung lässt sich Ihr kompletter Hausrat absichern, dazu zählen Möbel, Kleidung, aber auch Fahrräder. Abhängig vom Wert Ihres Hausrats und auch von Ihren finanziellen Rücklagen, sollten Sie individuell entscheiden, ob eine Hausratversicherung erforderlich ist.
3. Kranken-Zusatzversicherung
Die gesetzliche Krankenversicherung deckt oft nur einen Teil der Zahnarzt-Kosten, bei Zahnersatz zahlt sie Festzuschüsse, die restlichen Kosten tragen Sie selbst. Eine Zahnzusatzversicherung hält Ihre eigenen Kosten im Rahmen.
Bei einem Krankenhausaufenthalt werden im Rahmen der Regelversorgung die Unterbringung im Mehrbettzimmer und die Behandlung durch den zuständigen Stationsarzt von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Nicht erstattet werden dagegen zusätzlich entstehende Kosten, zum Beispiel für Ein- oder Zweibettzimmer und Chefarztbehandlung. Diese können über einen stationären Zusatztarif versichert werden. Ob diese Versicherung für Sie wichtig ist, ist abhängig von Ihrer individuellen finanziellen und auch medizinischen Situation.
4. Kaskoversicherung KFZ
Zusätzlich zur KFZ-Haftpflichtversicherung kann auch das eigene Fahrzeug gegen Schäden versichert werden. Pflicht ist die Kaskoversicherung nicht. Für ein neues oder kreditfinanziertes Fahrzeug ist eine Kaskoversicherung empfehlenswert. Man unterscheidet zwischen Teilkasko- und Vollkaskoversicherung. Die Teilkasko übernimmt bei Schäden durch Diebstahl, Glasschäden, Marderbisse etc. Die Vollkasko zahlt darüber hinaus auch bei selbst verschuldeten Unfallschäden.
Eine Entscheidung über den Abschluss einer Kaskoversicherung sollte abhängig gemacht werden vom Wert des Autos, den eigenen finanziellen Rücklagen und auch Ihrer Risikoneigung.
5. Rechtsschutzversicherung
Aus einem einfachen Rechtsproblem kann heutzutage schnell eine teure und langjährige Rechtsstreitigkeit werden. Dabei werden die Kosten eines Rechtsstreits oftmals unterschätzt.
Der Rechtsschutz-Versicherer übernimmt die Anwalts- und Gerichtskosten bei Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber, dem Vermieter oder bei Verkehrs-Unfällen.
Unserer Meinung nach heutzutage erforderlich.
6. Risikolebensversicherung
Sie ist erst dann erforderlich und sinnvoll, wenn Ihre Kinder und/oder Ihr Lebenspartner für den Fall Ihres Todes abgesichert werden sollen.
Wir helfen Ihnen gerne bei der Prüfung des bestehenden und benötigten Versicherungsschutzes und bei allen anderen Fragen rund um dieses Thema.